Es gibt ja nicht nur ein Additiv im Diesel, sondern es gibt unterschiedliche. Mal werden die einen eingesetzt, mal die anderen. Wenn man da einen ungünstigen Mix erwischt, oder ein ungünstige Mischung im Tank hat, kann das unschöne Effekte geben. Auch die Kraftstoffalterung und die Probleme mit den Abbauprodukten wird durch die Beimischung von immer mehr Biodiesel sicher nicht besser!

Diese ganzen Probleme bestehen aber unabhängig von einer 2-Takt-Öl Beimischung. Das 2-Takt Öl hat eben Vorteile, wenn es dem Diesel beigemischt wird: Die Zündtemperatur ist am unteren Ende von den üblichen Dieselkomponenten, so dass der Anstieg des Verbrennungsdrucks früher beginnt und weniger steil ansteigt. Dadurch werden die Motorkomponenten mechanisch weniger beansprucht. (Wir reden hier nicht davon, ob das nötig ist, oder nicht!) Wenn man jetzt noch ein 2-Tank-Öl nimmt, das vollständig verbrennt, weil es eben kein vollsynthetisches Racing-Öl ist, mach man während der Verbrennung sicher nichts schlechter, im Gegenteil!
Die Schmierfähigkeit des Diesels wird ebenfalls verbesser. Theoretisch ist das nicht notwendig, da die Komponenten ja alle auf z.B. 300tkm ausgelegt sind. Aber es kann natürlich keiner garantieren, dass ausgerechnet bei mir eine Komponente nicht schon bei 100tkm ausfällt, und sei es durch ungünstige Toleranzpaarung. Außerdem erfüllt ja der Diesel eine bestimmt Norm, in der auch die Schmierfähigkeit festgelegt ist. Theoretisch richtig. Aber wer kann in der Praxis garantieren, dass der Kraftstoff, den ich zu einem bestimmten Zeitpunkt an der Tankstelle tanke, diese Norm auch wirklich erfüllt? Grund: Es werden nicht übermäßig viele Additive beigemischt, da teuer. Was wurde im Tanklastzug zuletzt transportiert? Wie und mit was wurde danach gereinigt? Und: Wurde überhaupt gereinigt und entsorgt, oder sind 100 Liter unadditivierter Jet auf 8000 Liter Diesel einfach "nicht so schlimm" und ganz sicher billiger als spülen/reinigen/entsorgen? Wie sieht es im Tank der Tankstelle aus? Wie ist der Zustand der Leitungen? Und wenn dann tatsächlich mal Diesel nach EN590 im Tank landet: Wie lange bleibt er "Diesel EN 590"? Wie oft wird der Kraftstoff im Motor umgepumpt? Wie oft wird er erwärmt und abgekühlt? Wieviel Luftsauerstoff bekommt er zu sehen? Wieviel Wasser bekommt er ab (gelöst oder als Kondenswasser im Tank, wenn die Nacht mal wieder kalt ist, im Vergleich zum sonnigen Tag.)?
Zu sagen: "Diesel EN590 ist gut, alles andere ist schlecht!" ist nicht der richtige Weg, denn in meinen Augen ist Diesel EN590 eben alles andere als "gut"!
Und es ist eben nicht so, dass jede Lieferung auf die exakte Einhaltung der Norm überprüft wird. Oft wird aus "Erfahrungswerten" von Mineralöl-Gesellschaften geschlossen, dass man nach dieser und jener Veränderung eben immer noch eine bestimmte Schmierfähigkeit hat. In der Praxis kommt dann aber immer wieder etwas anderes heraus!

Und was bedeutet: Es sind keine Probleme zu erwarten? Für wen? Welche Voraussetzungen? Reden wir von der Sicht des Herstellers, der seinem Kunden gegenüber x-Tausend Kilometer garaniert, oder reden wir vom Endkunden, der sein Auto 150tkm oder mehr OHNE Probleme fahren will? Und mit "ohne Probleme" meine ich die eigentliche Wortbedeutung und nicht "innerhalb der vom Hersteller festgelegten Spezifikationen".

Ultimate Diesel schmiert übrigens deutlich schlechter, als andere Dieselsorten. Dieses Wissen ist jedem Zugänglich, der sich über den Biodieselanteil in Ultimate Diesel gedanken macht.


Mercedes G300 W463 M103 EZ02/1990