Als Fazit aus dem 3wöchigen Spanien Trip kann ich sagen, der Ram und der neue Innenausbau hat sich für uns voll bewehrt. Mal mehr oder weniger ungeordnet ein paar Dinge die mir so einfallen:

Route:
wir sind zuerst nach Lozere, FR in den Cevennen gefahren. Dort auf einem Camping a la ferme die ersten Testübernachtungen gemacht, und dann, als klar war dass bis zum Ende des Urlaubs wahrscheinlich Reiserückkehrer-Testpflicht für ganz Frankreich gelten wird, entschieden dass wir dann auch gleich wie ursprünglich geplant nach Spanien fahren können. Durchfahren nach Portugal war noch ne Option, die haben wir dann aber verworfen und machen das ein anderes mal. In Spanien haben wir uns erst mal das Vibraction Roadbook 19 (https://www.vibraction.org/road-books/espagne/road-book-19/ ) vorgenommen. Leider war man da doch recht oft noch in küstennahen, mittelmässig besiedelten Bereichen unterwegs. Gab insgesamt durchaus nette Abschnitte, aber im Vergleich zum sehr spektakulären Pyrenäen Roadbook (RB5) waren unsere Erwartungen leider doch eher nicht erfüllt. Wir haben uns dann irgendwann entschieden die Geschichte etwas abzukürzen und direkt ins Ebro Delta zu fahren, um dort zwei Strandtage einzulegen. Wir kamen Sonntags an, und es waren eine Menge Spanier am Strand, wobei sich das dort trotzdem ganz gut verläuft. Naja, abends waren die alle wieder weg, inkl der Wohnmobile. Wir hatten dann für die Nacht und auch den ganzen Montag einen kilometerlangen Strandabschnitt für uns allein, sind dann dementsprechend auch erst am Dienstag weiter Richtung Südwesten.
Ãœbrigens, die Touristenautos mit nicht-spanischer Nummer die wir in Spanien gesehen haben kann man wirklich an einer Hand abzählen, dahingehend war das echt angenehm...

Weiter gings dann ab Teruel mit dem Roadbook 29 (https://www.vibraction.org/road-books/espagne/road-book-29/ ), und das war schon deutlich mehr nach unserem Geschmack. Die Route läuft grossteils über sehr angenehm zu fahrende Forstpisten, hält aber auch immer wieder eher technische Passagen bereit. Wie üblich bei unbefestigten Strassen, kann der Zustand je nach Jahreszeit und Pflegeintervall stark variieren. Das meiste war eher easy going durch grandiose Landschaften, selten mal etwas enger, hin und wieder aber auch kräftig ausgewaschen. Boden ist weitgehend lehmig, wir hatten zwar kaum Regen, aber mehr als einmal sah man an den Spuren dass hier der Spass erst richtig los geht wenn es mal aufweicht. So ein bisschen wie die Cottonwood Road in Utah...
Das RB29 sind wir komplett durchgefahren bis in die Desierto de Gorafe. Dort gibt es einen steilen Ausstieg aus nem Tal hoch auf die Hochebene. Ich hatte mir genau diese Stelle im Vorfeld auf Google Earth sowie in diversen Youtube Videos genau angesehen, weniger wegen der Steilheit an sich, sondern weil ich sicher sein wollte dass wir in den beiden Kehren auch ums Eck kommen. Das schien mir gegeben, trotzdem sind wir das komplette Stück erst mal zu Fuss abgelaufen. Dabei stellte sich leider heraus, dass dieses Jahr das Stück zwischen den Kehren einen Part enthält, der nicht nur schmal und steil ist, sondern auch noch Querneigung UND Verschränkung hat. Offenes Diff vorne, dazu noch wenig Erfahrung wie die Kippgrenze vom Ram ist, da fiel die Entscheidung leicht. Ich kann allerdings sagen, dass ich diese Passage auch mit dem toplastigen Zebra nicht gefahren wäre, trotz der beiden ARBs. Vielleicht werde ich ja alt, aber seit meiner Nahtod Erfahrung letztes Jahr auf Korsika muss ich nicht mehr alles austesten. Ist schon ein blödes Gefühl wenn die beiden hangseitigen Räder abheben und man einen Moment nicht recht weiss, für welche Richtung die Kiste sich jetzt entscheidet...
Ein schneller Abstecher in die Sierra Nevada rundete die diesjährige Spanien Tour ab, und mit einem weiteren Zwischenstop im Ebro Delta ging es zurück Richtung Frankreich und Deutschland.

Zusammengekommen sind rund 5700km. Verbrauch nach BC 18,9 Liter. Getankt haben wir gefühlt einmal pro Tag, weil ich ja den Zusatztank rausschmeissen musste, und oft schon bei halbvoll nachgefüllt hab, wenn es sich gerade ergeben hat. Die Betankung klappt so lala, liegt meiner Meinung nach schlicht an dem Yachtstutzen und dem dürren (nachträglich drangebastelten) Entlüftungsschlauch. Mit manchen Zapfsäulen klappt es ganz vernünftig, bei anderen braucht man echt Gefühl und Geduld. Das muss ich definitiv ändern, hatten wir ja hier ein paar Seiten weiter vorn schon.

Trockentrenntoilette: Mega Comfort Faktor. Klappt ganz vorzüglich, ist auch ohne Entlüftung weitgehend geruchlos, da mach ich gar nix mit Lüfter. Wir wechseln allerdings morgens vor Abfahrt die Tüte, weil man da üblicherweise eh Müll zusammenräumt und entsorgt.

Wasser: ich hab mich letztendlich entschieden, das Befüllsystem wieder genau so zu verwenden wie ich es vorher im Zebra hatte, nur ergänzt um einen Grobfilter aus Polypropylen vor dem Katadyn Superdyn. Das hat gut geklappt, fand die Durchflussmengen akzeptabel. Im Wassertank war dann noch ein Silbernetz drin. Für nächstes Jahr werde ich trotzdem noch um die LED UV Sterilisierung ergänzen.

Zuletzt bearbeitet von jenzz; 04/10/2020 21:00.

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