Zwischenstand: Wir haben eine vermeintliche "Akzeptanz" der Rationierung - Kriegswirtschaft eben. Welche Produktionszweige hochgefahren wurden, blendet die neue Evangelikarin aus.. (und: Churchill hat die Wahl nach dem Krieg verloren)

Ja, wir haben viel übersehen, verzögert, die Energiewende ist quälend langsam und wird selbstverständlich (auch) von Interessen beeinflusst, die nicht alle lautere Ziele haben. Was dabei herauskommt: Es regelt der Markt den Wirtschaftskreislauf. Die Angelsachsen gehen damit entspannt um, bloß das "deutsche Wesen" sucht wieder den Sonderweg. Liest sich in der Theorie nett, aber frag' Karl Marx, was er von der (bestechenderen) Theorie im Lichte der Umsetzung(sversuche) noch hält. Wäre eine spannende Zeitreise.

Die Technologie für eine weitgehende CO2-Neutralität gibt es, schneller ausrollen würde helfen, ob wir das selbst gesetzte Ziel x schaffen, wissen wir, wenn wir dort sind. Und klimawirksam ist, wenn wir die effizienteste Produktion, z.B. Tonne Stahl mit CO2-Output y als Benchmark setzen und wer drüber ist, zahlt. Den Schwellenländern werden wir die Entwicklung schenken müssen, damit die mitgehen, und wer das dennoch nicht tut, bleibt am Heimmarkt. Warum nur ahne ich, dass dann die Begeisterung der Pressure Groups bei den diversen Konferenzen jäh schwinden würde?

Ein Qualitätsgewinn ist Mehrwert, der sich im BIP niederschlägt, bloße Stückzahl war ein "Heiligtum" der Planwirtschaft. Such' Dir die Diplomarbeit der FU Berlin aus den 1980ern über Energieelastizität: Die hat hier niemand gelesen, bloß Ronald Reagan hat den Kalten Krieg I damit gewonnen. Den "echten Qualitätsbeweis" der Planwirtschaft (oder das Fehlen desselben) leugnen ist kühn, aber damit ist aus dem Sachbuch eben gut verkäufliche Belletristik geworden (sonderbarerweise auch nach marktwtschaftlichen Kriterien aufgelegt und nicht nach Papierrationierung)