Hallo Peter
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Zwischenstand: Wir haben eine vermeintliche "Akzeptanz" der Rationierung - Kriegswirtschaft eben. Welche Produktionszweige hochgefahren wurden, blendet die neue Evangelikarin aus.. (und: Churchill hat die Wahl nach dem Krieg verloren)
Die von dir so genannte "Evangelikarin" blendet das nicht aus, sondern beschreibt es genau im Buch. In der begrenzten Wirtschaftsleistung der Briten, war es notwendig, um die notwendige Kriegswirtschaft enorm anzukurbeln, die Privatwirtschaft entsrechend runterzufahren. Wo ist da ein ausgeblendetes Geheimnis ?
Sie sagt nicht mehr, als das Churchill während der Zeit der Rationierung wiedergewählt wurde. Vieleicht wurde er ja wegen der Abschaffung der Rationierung nach dem Krieg abgewählt ?
Im Buch steht, das in UK die Rationierung sehr populär war (Die Referenzen dazu in den Fussnoten hab ich nicht gelesen).

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Es regelt der Markt den Wirtschaftskreislauf.
Soviel zu den Lagern: Du verortest dich also bei Hajek's Neoliberalen und seinen Studenten Reagan und Thatcher.

Deine weiteren Äusserung sind - wie immer von dir - sehr kryptisch, ich muss mal wieder interpretieren:

Also Marx ist tot, was er heute sagen würde - meinst du, würde deiner Meinung nahekommen ? Ich hab ihn nie gekannt.

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Ein Qualitätsgewinn ist Mehrwert, der sich im BIP niederschlägt, bloße Stückzahl war ein "Heiligtum" der Planwirtschaft.
Richtig, Qualität führt nicht zu CO2- Emissionen, die ist Klimaneutral.
Stückzahl - aber unabhängig ob durch Plan- oder Marktwirtschaft verursacht - schon. Die großen Stückzahlen, also das Wirtschaftwunder, gab es aber nur im kapitalistischen Westen.


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Such' Dir die Diplomarbeit der FU Berlin aus den 1980ern über Energieelastizität: Die hat hier niemand gelesen, bloß Ronald Reagan hat den Kalten Krieg I damit gewonnen.
Ich lese keine Diplomarbeit (nicht mal meine eigene) um darin herauszufinden, ob jemand dadurch den kalten Krieg gewonnen hat.
Wenn du damit was sagen willst, dann bitte erkläre es selber. Ich mach doch hier nicht den Affen und versuche hier Thesen und Belege allgemeinverständlich rüberzubringen und deine
Argumentation ist lediglich die nebulöse Aufforderung zur Literaturrecherche und Eigeninterpretation ?

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Und klimawirksam ist, wenn wir die effizienteste Produktion, z.B. Tonne Stahl mit CO2-Output y als Benchmark setzen und wer drüber ist, zahlt.
Ich kann dir die Argumentation von Ulrike Herrmann dazu sagen: Effizienzsteigerung ist gut und es sollte auch immer weniger CO2 emittiert werden - aber in der Geschichte ist hat jeder Effizienzfortschritt dazu geführt, das noch mehr produziert wurde, und nicht weniger. Als Ergebnis immer mehr CO2 und alle anderen Nebenwirkungen verstärkt wurden.

Da gibt es eine endlose Liste von Beispielen, nur eins: Der LED Fernseher braucht wesentlich weniger Strom als Röhrenfernseher --> aber weil es heute riesige Diagonalen sind, braucht er mindesten genaus viel, das zu steht jetzt in jedem Zimmer einer.

Global: zwischen 1900 und heute ist die Wirtschaftsleistung um das 23fache, aber der Energieverbrauch nur 8x gestiegen.
Eine zwar enorme Effizienzsteigerung, aber immer mit einer Verbrauchssteigerung verbunden.
Effizienzsteigerung setzt sich in Wachstum um, nicht in Rohstoffsverbrauchssenkung


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wer drüber ist, zahlt
Du hältst also die CO2- Abgabe für die Lösung ?
Bitte, dazu die Argumentation von Ulrike Herrmann (gerade gehört aus einer Diskussion mit einem großen Volkswirtschaftler ):
Wenn eine CO2 -Steuer so hoch wäre wie nötig, um die CO2 Emissionen zu stoppen, würde die Wirtschaft kolabieren. Deshalb wird sie nicht ausreichend hoch bemessen und nur auf einem Niveau angesetzt, das zwar etwas schmerzt, aber die grundlegenden Wachstumsweg nicht einschränkt.
So ein eine Art, künstliche Krise, die der Kapitalismus bisher immer mit neuem Wachstum überwunden hat (und daran gewachsen ist).

Was passiert aber mit dem Geldern aus der CO2- Abgabe ?
Das Geld aus den CO2 Abgaben landet beim Staat, der damit (wie in der Corona Krise) Geld an die Bevölkerung und Industrie zahlt, um die Auswirkungen der Massnahme wieder erträglich zu machen, zu kompensieren, damit alle so weitermachen können wie bisher. Es wird weiterhin nach Bail geflogen, es fliegen dann vieleicht andere Leute dorthin.

Meine Meinung dazu:
Ein Treppenwitz der Geschichte: Neoliberale fordern die Umverteilung (=Sozialismus) über den Staat.
So gross ist die Hilflosigkeit, weil solche Probleme in der neoliberalen Markttheorie nicht existieren.
Die Legitimation geht dann so, das man darauf besteht, das die CO2-Emissionsrechte handelbar sein müssen. Damit gibt es wieder es einen Markt, und der regelt ja alle Probleme, und alles wird von selber gut (durch die "unsichtbare Hand" in der Neoliberalen Therorie).

Gruß
Erich