Wie wärs mal mit Offroad-Urlaub in Spanien?

Am ersten Oktoberwochenende findet im spanischen Les Comes, unweit von Barcelona, die „The Land Rover Party“ statt. Ein eindrucksvolles Spektakel was mit viel Liebe zum Detail und herausragender Professionalität glänzt.

Wir waren in 2010 dort und wollen Euch den Besuch für dieses Jahr mit unserem kleinen Reisebericht sehr ans Herz legen. Wer noch nicht weiß, wohin dieses Jahr der Urlaub gehen soll, der findet hier ein lohnenswertes Reiseziel für seinen Offroader.

In der näheren Umgebung gibt es massig Sehenswürdigkeiten, die sich allemal lohnen anzufahren. Ob es das Kloster Montserrat ist oder die katalonische Hauptstatt Barcelona (ein Spiel des FC Barca ist auch für nicht Fussballbegeisterte ein sehenswertes Ereignis), die Gegend um Barca bietet ausgezeichnete Weine, in der Herbstzeit phantastisches Wildschwein und aromatische Leckereien.

 

sdc15016_lowAbseits der Küste entdeckt man hinsichtlich der Küche mehr als Paella und Calamares mit Pommes, der Spanier an sich kann nämlich richtig gut kochen! Für Selberkocher ist ein großes Campingareal mit Waschräumen und Toiletten etwas abseits vom Fahrgelände bereitgestellt. Wer sich kulinarisch verwöhnen lassen will, bucht sich ins Park Hotel Ramon ( Camí de Juncadella, 08251 Santpedor/Bages   41°46´42´´N 001°49´48´´E) unweit von Les Comes ein.

Die Veranstalter logieren in einem alten Natursteinanwesen aus dem 16. Jahrhundert. Das aufwändig renovierte Hauptgebäude liegt am Hang mit grandiosem Blick über die Landschaft und wird als Veranstaltungscenter genutzt. Am Samstag waren schon über 300 Land Rover und über 400 Fahrzeuge insgesamt vor Ort! Wir haben die Startnummer 457! Wahnsinn. Die Spanier fahren total ab auf dieses Event, dass dieses Jahr zum fünften mal veranstaltet wird.

Fun für die ganze Familie

sdc15065_lowRings um die Gebäude ist die Vergnügungs-Arena platziert. Für die Erwachsenen eine Ausstellung an diversem Offorader Zubehör, vom kompletten Hydraulikfahrwerk für Rockrider über manigfaltige Ausführungen an Stossstangen, Unterfahrschutzplatten bis hin zu Bekleidung und dem üblichen Nippes. Selbstverständlich ist für das leibliche Wohl gesorgt, etliche katalonische Spezialitäten lassen sich vor Ort kaufen und auch direkt verzehren. Das angebotene Bier mag zwar nicht unbedingt den verwöhnten deutschen Gaumen erfreuen, dafür erfüllt es seinen Zweck und es ist in gekühlter Form reichlich vorhanden. Eine Bodegeria eröffnet dem Weinkenner erstaunliche  Perspektiven. Für die Kids gibt es eine riesige Fun-Area mit Hüpfburg, Kletterwand etc. Der unbestrittene Höhepunkt ist aber eine kleine Klettertour, die damit endet, dass man sich über das Fahrgelände an einer Stelle mit einer Dschungelseilbahn quert und dabei gut 500 Meter in ca. 30 m Höhe überbrücken muss. Da wird selbst der ein oder andere Erwachsene schwach.
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Das Gelände erstreckt sich überr 450 (!) Hektar durch typisch spanisches Hinterland. Rund 80 Kilometer Strecke werden für alle Teilnehmer angeboten. Die grüne ist für die Einsteiger – oder, wie uns zwinkernd erklärt wird, für Freelander. Die rote Strecke ist für den „normalen“ Land Rover geeignet und dann gibt es noch schwarz. Die schwierigen Streckenabschnitte sind bei der roten Route eingebaut und oft einsehbar, so dass man vor Ort entscheiden kann, ob man es wagt oder eben auch nicht. Neben dem „normalen“ fahren gibt es eine Fahrschule für die Einsteiger. Außerdem einen Geschwindigkeits-Parcours sowie eine Tour, auf der man Bilder finden muss.

sdc14995_lowWir beschließen, es mit der roten Strecke zu versuchen. Da wir mit unserem Discovery I ohne Sperren und Käfig unterwegs sind und schließlich auch wieder zurück nach Deutschland müssen, sind wir nicht so wagemutig wie sonst.
Schnell sind wir auf der Strecke und  die ersten Meter unterwegs. Die Wege sind ausgeschildert und wir finden uns gut zurecht. Lediglich die Fahrtrichtung wird oft etwas lässig interpretiert.

Nach wenigen Fahrminuten sind wir an der ersten Stelle, wo es in eine „Speziale“ abgeht. Wir lassen den Disco stehen und sehen uns die Stelle zu Fuß an. Dort hängt bereits ein Defender und zieht eine Schlange von 5 Fahrzeugen hinter sich her. Stau ist eben nur hinten doof. Die Jungs haben mächtig Spaß und versuchen das Bachbett zu bezwingen. Dem einen gelingt es besser, dem anderen weniger. Leichtes Blechknirschen gefolgt von derben Flüchen (soweit wir das Spanisch verstehen) kommt schon mal vor. Aber wirklich Ärgern tut sich hier niemand.
Landschaft satt und kilometerlange Trails

Nach ein paar schönen Fotos geht’s weiter. Wir haben noch einige Kilometer vor uns! Es macht richtig Spaß über die Strecke zu fahren und dabei in die sonnige Landschaft zu blicken. Immer wieder begegnen uns andere Fahrzeuge und oft steigen wir aus und sehen uns die schwierigen Streckenabschnitte an. Die schwarzen Strecken sind bei trockenem Wetter eigentlich gut zu fahren,
zumindest wenn man bei Steilabfahrten die Nerven behält. Rauf ging aufgrund der fehlenden Sperren und des schwer beladenen Disco´s nicht wirklich viel, aber wir wollten´s auch nicht übertreiben. Entdeckt haben wir auch noch ein paar „braun“ ausgeschilderte Trails, die sind dann doch eher für Rockcrawlers oder für Autos, wo es um die Karosserie nicht so schade ist.

Nach drei Stunden auf und ab im Gelände beschließen wir, dass es Zeit für unser „menu del Dia“ wird. Hungrig begeben wir uns ins Verpflegungszelt und sind auch hier überrascht. Reichhaltige Auswahl, leckeres Essen, gute Preise. Alles gut.
Nach dem Essen wagen wir uns nochmals in einen anderen Abschnitt des Geländes. Das ganze Areal ist so groß, dass wir es nicht schaffen werden, alle Strecken zu fahren. Wir fahren einfach so viel es geht und haben Spaß an der Veranstaltung.

Fazit: für ganze 95 Euro zwei volle Tage Fahrspaß in einem riesigen Gelände, super organisiert und in herrlicher Umgebung. Bestes Wetter, leckeres Essen und perfekte Gestaltung des Events. Auf dem Gelände ist übrigens auch Camping möglich, mit Toiletten und Waschräumen.  Von uns bekommt die Veranstaltung das Prädikat „äußerst sehenswert“. Anmeldung per e-mail wird erbeten, Ricard und sein Team freuen sich auf jeden Teilnehmer. Kontakt in Englisch geht sehr gut und erstaunlich schnell, man ist hier wirklich kundenfreundlich und aufmerksam. Verständigung vor Ort in Englisch (alle! Mitarbeiter der Organisation sprechen ein wirklich brauchbares Englisch) oder Spanisch oder eben Catalan.

Wenn noch Fragen sein sollten, schreibt mir einfach eine PM im Forum.

Rovervirus, für viermalvier.

 

Nachfolgend noch ein paar Bilder:

 

 

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