Montage eines external roll cage

external roll cage on Defender 90Für die Montage eines external roll cage von Safety Devices auf einem Land Rover Defender 90 soltet Ihr nicht gerade auf dem Weg zu euerer Hochzeit sein sondern eher „ein wenig“ Zeit mitbringen.
Also nach langem Warten ist er dann endlich angekommen, Der Käfig für meinen Defender 90. Auf den ersten Blick scheint alles recht ordentlich verpackt und komplett. Nun heisst es nur nicht den Überblick verlieren 🙂

 

 

Safety Devices Roll Cage on Defender

 

Einzig die Verpackung der Schrauben lässt zu wünschen übrig, dies erinnert irgendwie sehr stark an *Ikeabana* die Kunst des Möbelsteckens.

 

Safety Devices Roll Cage on Defender
So sähe das ganze doch wahrscheinlich ein wenig professioneller aus, bei einem Montagesatz der immerhin 872 Pfund kostet (ohne Versand / Mehrwertsteuer), der Kostenpunkt für eine Sortimentskiste liegt bei ca. 5 DM.

 

Safety Devices Roll Cage on Defender
Aber nun auf zur Montage, beziehungsweise der Demontage. Der hintere Bereich des Fahrzeuges wird komplett ausgeräumt ( Sitze, Seitenverkleidung, Teppich falls vorhanden).

 

Die Teile auspacken und sortieren, anschliessend den Käfig auf einem ebenen Untergrund zusammenbauen. Die Schrauben nur handfest andrehen. (nun hatten wir bereits 23:00 h –> Käfig noch zweimal polieren und ab ins Bett)

Den Käfig mit min. 2 Mann auf den 90 hiefen und ausrichten. Hierbei könnte man auf der Karosserie Panzerband kleben, um Kratzer zu vermeiden. Da bei meinem 90 eine Lackierung ansteht, haben wir uns das gespart.

Der Käfig wird nun ausgerichtet laut SD Bauplan. Es dient zur Kontrolle der Masshaltigkeit. Alles passte perfekt, also Löcher und Füsse anzeichnen und Käfig wieder runter.

Nun sind alle 6 Füsse eingezeichnet und der 90 ist leergeräumt. Angefangen wird stets mit dem hinteren Teil des Käfigs. Hierzu werden beide Abdeckbleche der Kabelstränge an der Heckbeleuchtung demontiert.

Die Streben im Kotflügel für die Gurtbefestigungen hinten werden ebenfalls demontiert.

In den hinteren Ecken der Innenkotflügel wird ein Loch gestemmt. Einmessen laut SD Bauplan. Da der zur Verfügung stehende Arbeitsraum es nicht zulässt eine Säge zu verwenden, habe ich das Loch mit Hammer und Meissel rausgetrennt. Hierzu habe ich einen scharfen schmalen Holzmeissel verwendet da sich dieser hervorragend für Aluminium eignet. (oh liebe Schreiner unter euch steinigt mich nicht)

Anschliessend wird das Trägerrohr zur Probe angesetzt und eventuell das Loch noch nachbearbeitet. Wie in der Bauanleitung beschrieben, muss das Loch ein wenig oval sein, damit das Trägerrohr hineinpasst. Wie Ihr sehen könnt, ist das Loch sauber ausgetrennt mittels Meissel.

Vor der endgültigen Montage des Trägerrohres nicht vergessen die Gummidichtung drüber zu stülpen! Doch nun wird das Rohr vorerst wieder entfernt und wir machen das Loch in der Aussenhaut. Die mitgelieferte Dichtung besteht aus 2 Teilen. Der innere Teil wird auf der Karosserie geklebt.

Mit ca. 1 bis 2 mm Abstand von der Dichtung das Viereck ausschneiden. Nur Mut, das geht wie Butter. Eine Säge wie hier abgebildet (Karosseriebau- Säge ) ist für diese Arbeit besonders zu empfehlen. Sie arbeitet mit Druckluft und kostet ca. 250,- DM Netto. Gut sortierte Werkzeugverleiher haben so etwas auch. Mit der Stichsäge würde ich hier nicht arbeiten, wegen der Wölbung besteht die Gefahr des Verhakens = fiese Beule.

Anschliessend die Schnittkanten sorgfältig glatt schleifen. Hierbei ca. 1 – 3 mm um den Ausschnitt herum die Lackoberfläche (innen und aussen) mit 800er Nassschleifpapier anrauen (nicht abtragen). Dies gewährleistet eine gute Haftung der Grundierung.
Die Grundierung in 2 bis 3 Schichten dann auftragen. Auf ausreichende Ablüftungszeiten achten. Die Grundierung sollte für Aluminium geeignet sein.
Nach Durchtrocknung der Grundierung den zweiten Teil der Moosdichtung aufkleben. Die Stütze an Ihren Platz bringen, aber nicht fest schrauben.
Der 90 V8 Limited Edition war eigentlich der Anstoss für diese Aktion. Der Käfig von Limited gefiel mir sehr gut.  Was jedoch richtig begeisterte war die Tatsache, dass er keine Trennwand hat. Der Aufbau erhält seine erforderliche Stabilität durch die Verstrebungen des Käfigs. Also die Säge wieder auspacken und Trennwand raus. Ich habe Sie in 2 Schritten abgesaugt. Ich wollte mir erst einmal anschauen ob mir die halbe Wand zusagt. Dies war nicht der Fall, also viel der Teil zwischen den Kotflügeln auch der Säge zum Opfer.


Die 1e Hälfte ist entfernt.
Auch hier kam der Holzmeissel wieder sehr erfolgreich, ohne sonstige Sachschäden, zum Einsatz
Den doppelten Rand habe ich stehen lassen. Die Blindnieten ausbohren und die innere Lippe wieder mittels Meissel raustrennen. In der Kehle Dichtmasse auftragen, Kante umbörteln, Löcher durch das untere Blech (Kotflügel) durchbohren. Solange die Dichtmasse noch frisch (weich) ist, in den Löchern Nieten einstecken und festziehen. Als Blindnieten sollten an dieser Stelle Sacklochnieten verwendet werden. Diese verhindern ein Eindringen von Wasser durch den Nietenkörper selbst. (Detailfotos werden noch nachgereicht)
Hier ein Einblick im 90 ohne Trennwand. ist irgendwie ein Raumwunder nicht?
Die oberen seitlichen Winkel werden nun noch abgesägt. Hierbei ca. 15 mm Überstand lassen.
Den Überstand zweimal wie hier gezeigt einsägen und anschliessend die Kanten umbörteln. Anschleifen, grundieren, mit Dichtmasse versiegeln, lackieren.
So nun denn, wir suchen verzweifelt den SD Plan wieder zwischen unserem Werkzeug. Falls er wieder auftauchen sollte, werden anschliessend die 6 Löcher auf den Vorderkanten der hinteren Kotflügel eingezeichnet.
Die Löcher haben einen Durchmesser von 20mm.
Löcher drin? Na dann wieder entgräten, anschleifen, grundieren.
Zweite Trockenübung –> die mittlere Stütze einsetzen und mit der hinteren verbinden. Achtet bitte auf das Spiel, welches wir unter den einzelnen Teilen lassen.
Mit der Verstrebung, die unten durch geht, das gleiche in Grün. Die untere Traverse hat noch einen unteren Befestigungspunkt. Diesen beachten wir vorübergehend nicht, er ist als Letzter dran.
Die 4 Träger-Rohre und die untere Traverse sind an Ihren Platz. Nun kommt die Sache mit dem Spiel zwischen den Teilen. An alle Stellen wo der Käfig durch die Karosse geht (6) innen (unten eventuell innen und aussen) Dichtmasse auftragen. Nun ist zügiges Arbeiten angesagt. Keine Panik machen, aber einfach an der Sache dran bleiben. Die 1 Komponenten Dichtmasse bleibt min. 1 Stunde weich, aber wir brauchen ja vielleicht noch ein wenig Zeit für eventuelle Korrekturarbeiten. Den hinteren Käfig mit min. 2 Leuten auf den 90 hieven und an der richtigen Stelle absetzen. Die Verbindungen der Einzelteile des Käfigs sind ebenfalls nur *handfest* angezogen (ca. 4 mm Spiel). Als erstes werden die 4 Fusspunkte des Aussenkäfigs verschraubt, hierbei auf geraden Sitz der Moosgummi – Dichtungen achten. Nun die Streben, welche die hinteren und die mittleren Innenstützen verbinden und die Fusspunkte der Stützen vorne und hinten, festschrauben. Als letzten Schritt den Käfig aussen herum festschrauben. Bei uns hat alles gepasst und der Äussere Käfig war gerade. Die Verschraubungen haben wir zwar fest gezogen, aber nicht *fest fest*. Richtig *fest fest* wird der Käfig erst nach 2 Wochen Fahrbetrieb angezogen. Somit haben alle Teile ein wenig Zeit sich ordentlich zu setzen. Also nach 2 Wochen die Moosgummidichtungen kontrollieren / korrigieren und alle Schrauben *fest fest * ziehen.
Zum Abschluss der Hochzeit des Innen- und Aussen-Käfigs noch eine Versieglungsnaht um die Stützen legen. Die Dichtmasse ist überlackierbar.

So der hintere Teil ist nun erledigt und wir waren es auch, aufräumen, Hände waschen, Pizza Taxi, Feierabend. Dieser Abschnitt war Arbeit für 2 Leute für 1 Tag.
Der vordere Teil:

Die Kunstoffverbreiterungen demontieren. Die Beule ist aus Cherimont und nicht von der Montage  🙂
Anschliessend die äusseren Kotflügel abschrauben.
Als erstes werden die Verstärkungswinkel entfernt.
Nun bearbeiten wir die demontierten Kotflügel wie schon vorher den Body des 90. Das rechteckige Loch hatten wir ja bereits angezeichnet. Die Arbeitsschritte sind die gleichen, hier nur ein Bild des fertigen Loches.
Am unteren Ende eine Ecke herausschneiden / – sägen.
An der Spritzwand müssen die Clipse ausgetauscht werden. Die beim Bausatz mitgelieferten Clipse sind hinten mit Gewindemuttern versehen.
Der mitgelieferte Stahlwinkel wird an dem Chassisausleger befestigt. Bei mir war ein wenig Fummlerei angesagt, weil der Winkel und die Mantec site Protektoren an der gleichen Schraube (Spritzwand / Chassisausleger) befestigt sind.
So nun kann der mitgelieferte Träger montiert werden. Er wird an dem unteren Winkel und der Spritzwand befestigt. Die Schrauben der Spritzwand nur minimal reindrehen, da der Kotflügel noch zwischen Träger und S-Wand geschoben wird. Der Kotflügel hat an der S-Wand Seite geschlossene und offene Löcher. Nur an den Stellen die Schrauben reindrehen wo die Löcher offen sind, die anderen Schrauben erst nachdem der K-Flügel wieder dran ist.
Hier noch einmal ein Detail des montierten K-Flügels.
Der Rest ist eigentlich, nach diesen bereits absolvierten Aktionen, *Kinderkacke*. Die restlichen Käfigteile verschrauben und fertig.

Hier ein Bild des fertigen Umbaus. Der Käfig ist mittlerweile eingetragen, so wie sämtliche andere Veränderungen auch.

Phil

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert