Der Hyundai Terracan

Der Hyundai  im „viermalvier“ Test.

Hyundai möchte im klassischen Segment der „großen, geräumigen Geländewagen, die auf hohe Belastungen ausgelegt sind“ (Zitat Hyundai) Lorbeeren ernten und tritt mit dem Terracan als Konkurrent zu Landcruiser, Terrano, Pajero und Discovery an. Wir haben den Terracan ausführlich getestet, um zu prüfen, was er wirklich On- und Off-Road kann.

Hyundai möchte im klassischen Segment der „großen, geräumigen Geländewagen, die auf hohe Belastungen ausgelegt sind“ (Zitat Hyundai) Lorbeeren ernten und tritt mit dem Terracan als Konkurrent zu Landcruiser, Terrano, Pajero und Discovery an. Wir haben den Terracan ausführlich getestet, um zu prüfen, was er wirklich On- und Off-Road kann.

Die Optik / der Innenraum

Vorneweg: das äußere Erscheinungsbild mit dem „Pokémon Design“ ist nicht jedermanns Sache (Scheinwerfer und Rückleuchten im Techno-Stil, großflächige, farblich abgesetzte Kunststoffbeplankung der Flanken und der Kotflügel, die kleinen Räder in gewaltigen Radhäusern).
Entweder es gefällt einem dieses Fahrzeug auf Anhieb oder man wird sich nie mit dem Terracan anfreunden.

Der Innenraum unterscheidet sich deutlich vom äußeren Erscheinungs-bild. An Luxus fehlt es sicherlich nicht: die Lederbestuhlung, das teils in Leder und teils in Holz gehüllte Lenkrad und die übersichtlichen Armaturen brauchen den Vergleich mit europäischen Fahrzeugen nicht zu scheuen.

Sie folgen dem allgemeinen Trend, mehr nach Freizeit-einsatz als nach einem robusten Arbeitsplatz auszusehen.

Die Verarbeitung ist gut und knarrende oder quietschende Geräusche sind dem Terracan fremd.

Nicht zu erkennen ist irgendeine Logik bei der Anordnung der Bedienungs- hebel und knöpfe.

Wer sich mit den Schalterpositionen einmal angefreundet hat, kann getrost auf Reisen gehen, wer allerdings „Gelegenheitsterracaner“ ist, braucht immer wieder eine Eingewöhnungszeit, um die verstreuten Schalter zu orten.
Ablageflächen sind ausreichend vorhanden: CDs wandern in die Armlehne, Kleinkram in die Türen oder die Ablagefächer des Armaturenbretts und Getränkedosen finden hinter dem ebenfalls in Leder gehaltenen Schalthebel ihren Platz.
Der Beifahrer ist im Terracan gut aufgehoben, obwohl er auf einen höhenverstellbaren Sitz verzichten muss. Die vorderen und hinteren Kopfstützen verfügen über einen ausreichenden Einstellbereich und die leicht umklappbare Rückbank ist im Verhältnis 60:40 teilbar. Die Hinterbänkler haben drei großzügig dimensionierte Sitzplätze, für Erwachsene ausreichend, und der Kofferraum schluckt locker das Urlaubsgepäck von fünf Personen. Nur die auf etwa 1,85 Meter Höhe öffnende Heckklappe könnte große Passagiere die ein oder andere Beule beim Beladen verschaffen.
Für die Rückbank-Passagiere gewöhnungsbedürftig, sind die dunklen Seitenscheiben, die bereits bei leichter Dämmerung den Blick nach draußen verhindern, dafür aber Vorteile beim Kampf gegen die Aufheizung des Innenraumes bieten.

On-Road

Grundsätzlich steigt man in den Terracan ein, schließt die sanft und satt ins Türschloss fallende Türe, dreht den Zündschlüssel und fährt los.

Der 2,9 Liter große Vierzylinder-Turbodiesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung ist kein Leisetreter, aber auch nicht übermäßig laut.

Er erwacht sofort zum Leben und beschleunigt, mit einem gleichmäßig satten Drehmomentverlauf, den über 2100 Kilogramm schweren Koreaner sehr gut.

Selbst bei forcierter Fahrweise gehen kaum mehr als 12 Liter auf 100 Kilometern durch und bei vernünftiger Fahrweise begnügt sich das Aggregat mit ca. zehn Litern.
terracan Vergleichstest

Der Wendekreis von 13 Metern Durchmesser ist indiskutabel und die Lenkung ist gewöhnungsbedürftig.

Die Drehstabfedern an der Vorderachse und die Schraubenfedern an der Hinterachse vermitteln einen schwammigen Eindruck. Trotz des weichen Fahrverhaltens macht das Fahrwerk bei der flotten Landstraßenpartie zusammen mit den Bremsen (mit elektronischer Bremskraftverteilung) eine weitaus bessere Figur als anfangs erwartet.

Der Terracan bleibt stets gutmütig und kündigt einen zu energischen Fahrstil immer frühzeitig mit noch kontrollierbaren Übersteuern an.

Die Übersichtlichkeit beim Einparken ist eher bescheiden und fordert reichlich Übung.

Off-Road
terracan VergleichstestDer Terracan ist ein Geländewagen mit guten Off-Road Eigenschaften.

Der klassische Aufbau mit dem stabilen Leiterrahmen, das vorhandene Untersetzungsgetriebe, die ordentliche Verschränkung und die automatische Differentialsperre in der Hinterachse unterstreichen diesen Anspruch deutlich.
Dieser Blick auf die Technik macht, entgegengesetzt seiner optischen Erscheinung, klar, dass der Terracan sein Einsatzrevier eher im Robust- als im Lifestyle-Bereich sieht.
terracan Verschränkung terracan Verschränkung terracan Verschränkung

 

Der Allradantrieb lässt sich elektropneumatisch per Drehknopf in der Mittelkonsole aktivieren, „bei Bedarf auch während der Fahrt „, und verteilt den Kraftfluss mit starrem Durchtrieb, also ohne Mitteldifferenzial, auf Vorder- und Hinterachse.

In der Discovery und Landcruiser Liga kann der Terracan offroadtechnisch jedoch nicht mitspielen. Schuld daran sind der lange Hecküberhang, die tief nach unten gezogene Front und die kleine Rad – Reifen Kombination.

Erste Abhilfe könnte hier die Montage größerer (AT) Reifen schaffen und wer noch ein paar Euro übrig hat, darf auch in ein etwas höheres / strammeres Fahrwerk investieren, da speziell die weiche Abstimmung im Gelände nicht überzeugen kann. Entsprechende Gummis würden gleichzeitig für bessere optische Proportionen sorgen und der recht kurzen Endübersetzung bekäme dieser „Zuschlag“ gut. Der Motor ist allemal kräftig genug, um eine längere Übersetzung zu verkraften.

Plus:

Minus:

Gute Ausstatung zu einem sehr guten Preis.

Starker und zugleich sparsamer Motor

Ausreichend Platz für fünf erwachsene + Gepäck

Solide Verarbeitung im Innenraum

Sehr gewöhnungsbedürftige anordnung der Schalter

Zu weiche Fahrwerksabstimmung

Beim Einparken ist der vordere Abschluss des Wagens nur schätzbar

Ph.C.

Team vier

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