Fulda Challenge

Das Extrem-Abenteuer am Polarkreis

Eine Woche lang kämpften Teams aus Deutschland, Österreich, Schweiz, England, Italien, Niederlanden und dem Gastland Kanada um den Sieg in einem neuartigen Vielseitigkeitswettbewerb.

Austragungsort war das Yukon Territory, der nordwestlichste Staat des Landes, ein riesiges Areal, so groß wie Deutschland, Belgien, Dänemark und die Niederlande zusammengenommenKnallhart gewählt, die Austragungszeit: Der Februar ist mit Temperaturen von bis zu – 50°C der kälteste Monat des Jahres und Schnee und Eis bringen das normale Leben zum Stillstand.

Ausgangspunkt dieser abenteuerlichen Veranstaltung ist Whitehorse, die mit 24.000 Bewohnern gleichzeitig bevölkerungsreichste Stadt des insgesamt von 30.000 Menschen bevölkerten Staates.

Neben den 14 Sonderprüfungen, denen sich die jeweils aus einem weiblichen und männlichen Teammitglied bestehenden Mannschaften zu unterwerfen hatten, bestand die eigentliche Herausforderung in der Bewältigung von 2500 Kilometern arktischer Piste.

Über Dawson City, der berühmt-berüchtigten Goldgräberstadt, geht es den Dempster Highway hinauf über den Polarkreis nach Inuvik und von dort aus über den riesigen zugefrorenen Mackenzie-Fluß bis nach Tuktoyaktuk, direkt an der Beaufort-Sea.

Fulda ChallengeFür die Fahrt durch diese lebensfeindliche und menschenleere Naturlandschaft standen den Teams insgesamt 10 vierradgetriebene Lexus RX 300 zur Verfügung.

Die von einem 6-Zylinder Benziner-Triebwerk mit knapp 3 Litern Hubraum angetriebenen Fahrzeuge sind speziell für die Bedingungen im Yukon ideal, da sie recht handlich sind und den Ruf unbedingter Zuverlässigkeit haben.

Meist sind die Hauptverkehrsstraßen im Yukon auch im Winter geräumt und recht gut zu befahren und die fehlende Gel&a uml;ndeuntersetzung wird mangels kniffliger Geländepassagen nicht sonderlich vermisst.

 

Interessant ist auch die serienmäßige Ausstattung aller Autos mit einem Motorblock-Heizaggregat.
Fulda Challenge ice snowAlle größeren Parkplätze sind mit Stromanschlüssen versehen, die es den Autofahrern ermöglichen, ihre Motoren bei klirrender Kälte abzustellen und trotzdem warmzuhalten.
Sind diese Energiestationen nicht vorhanden, so tut man gut daran, die Motoren ständig laufenzulassen.
Ein Neustart ist bei Temperaturen unter –40° C nämlich nur noch mit brutalen Mitteln, wie dem Entzünden eines Feuers unter dem Wagen möglich.-

Extreme Bedingungen hatte Reifenhersteller Fulda versprochen und sich etwas ganz besonderes für die Teilnehmer ausgedacht: Auf einem riesigen See hatten die rührigen Fulda-Mannen die Streckenführung des Nürburgring im Maßstab 1:1 nachgebaut.
Auf der 50 cm dicken Eisschicht konnten es die Teams unter der fachkundigen Anleitung von Ex-Formel 1 Pilot Hans-Joachim Stuck und Paris-Dakar Gewinnerin Jutta Kleinschmidt einmal so richtig „krachen lassen“.
Eisrennen Fulda ChallengeDank kilometerlanger Ausläufe hatten Fahrfehler keine Auswirkungen und die serienmäßige Dynamic Stability Control (DSC) hielt die Fahrzeuge auch auf dem eisigen Untergrund in der Spur.
Natürlich waren sämtliche Fahrzeuge mit den brandneu vorgestellten Fulda Kristall Montero Reifen ausgestattet, die für hervorragende Traktion sorgten.

 

Kein Wunder, wenn man bedenkt, daß Standard Sommerreifen bei Temperaturen unter +7° C bereits um bis zu 65% längere Bremswege haben.

 

Ski Goldmedaillen-Gewinner Markus Wasmeier und Extremkletterer Olaf Reinstadler waren für die nicht motorgebundenen Wettbewerbe als Coaches verpflichtet worden.

So waren die Teilnehmer auch gleich nach ihrer Ankunft in Whitehorse mit spezieller Arktis-Kleidung ausgerüstet worden und wurden zur ersten Sonderprüfung auf den Mount Sima gescheucht, wo die skifahrerischen Qualitäten bei einem Riesenslalom bewertet wurden.

Fulda Challenge, snow, iceGewertet wurde die Gesamtzeit, die jeweils beide Teampartner zur Bewältigung der Strecke benötigen, auf der 100 Höhenmeter bergauf mit den Ski auf dem Rücken oder in der Hand bewältigt werden mussten.

War dies noch nicht genug, so wartete nach vollbrachter Tat auf die Teilnehmer ein ganz besonders „eisiges“ Vergnügen: Zeltaufbau in der Wildnis und anschließende Übernachtung bei –25° C.

Die begleitenden Journalisten sind sich spätestens jetzt einig, dass hier wirklich die Härtesten der Harten versammelt sind, denn freiwillig macht so etwas wohl niemand.-

 

Die nachfolgenden Tage sind geprägt von Wettbewerben im Schlittenhunderennen, Zeitfahrten mit den Ski-Doos, die mit bis zu 80 Stundenkilometern über den Schnee hinwegknattern, Seilüberquerungen des zugefrorenen Yukon-River in der Dunkelheit und Eisklettern an schwindelerregenden Steilhängen. Die deutsche Teilnehmerin Manuela Dräger brachte es auf den Punkt: „Hier hast du keine Zeit, dich zu bemitleiden, weil gleich schon wieder die nächste Herausforderung auf dich wartet!“

 


Als die zweite Fulda Challenge nach 8 ereignisreichen Tagen in Tuktoyaktuk, der nördlichsten Stadt der Nortwest Territories ankommt, steht fest: Alle haben die Herausforderungen gemeistert, aber es kann nur einen Gewinner geben: Team Kanada steht auf dem Siegertreppchen und nimmt, stilecht, den Hauptpreis in Form von Gold-Nuggets im Wert von 10.000 Dollar mit nach Hause.-

 

 

Stefan Thiele bei der Fulda ChallengeInformationen und die Anmeldeunterlagen für die Fulda Challenge 2003 gibt es im Internet unter
www.fulda-challenge.com


Text: Stefan Thiele
Bilder: Stefan Thiele, Fulda
für Team-vier

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