Auf Schnee und Eis sind auch Allradler und Geländewagen überfordertMan hält sie für Alleskönner und meint, auch im Winter ohne besondere Vorkehrungen damit zurecht zukommen. Gemeint sind Geländewagen beziehungsweise die hochbeinigen Allradler, die nur noch so aussehen wie echte Off-Roader.
Dabei stehen all diese robusten Vehikel auch nur mit vier Reifen auf der Fahrbahn. Über deren geringe Aufstandsflächen müssen Beschleunigungs-, Lenk- und Bremskräfte auf die Straße gebracht werden.
Solange es um den Vortrieb geht, haben diese bis zu zwei Tonnen schweren Vierfüßler tatsächlich beachtliche Vorteile gegenüber ihren einachsig angetriebenen Halbgeschwistern.
Die vier angetriebenen Räder sorgen fast immer für Traktion. Wohlgemerkt: Wenn es vorwärts geht und um Antrieb. Ganz anders aber kann es sein, führt die Fahrt talwärts. Dann zeigen auch die sonst so potenten Universalkarossen Schwächen. Spätestens, wenn kräftiges Bremsen nötig ist, nützt Allradantrieb nichts mehr. Rädern, die stehen, nützt kein Antrieb.
Unter anderem deshalb sind auch Allradler in der Pflicht, wenn die Straßenmeistereien das Schild mit dem Abbild von Schneeketten am Straßenrand aufklappen. Dann gibt es keine andere Wahl – Ketten müssen sein. Nicht nur, weil sonst ein Bußgeld droht.
Wo aber, so fragt sich der Flachland-Lenker, gehören die beim 4×4-Auto hin? Mindestens auf die Antriebsräder, sagt die Straßenverkehrsordnung. Bei im Normalfall frontgetriebenen Geländewagen mit zuschaltbarem Hinterradantrieb montiert man die stählernen Hilfen auf die Reifen an der Vorderachse.
Kommt die Kraft üblicherweise über die Hinterräder auf die Straße und nur wahlweise auf die Vorderachse, gehören die Ketten nach hinten.
Nun gibt es aber nicht nur die konventionellen Geländewagen, sondern auch jene Softis, bei denen der Vierradantrieb elektronisch oder hydraulisch schlupfabhängig verteilt wird. Die Betriebsanleitungen dieser Fahrzeuge enthalten in der Regel konkrete Hinweise.
Im Zweifelsfalle gilt die praktische Erfahrung: Sicher geht, wer beide Achsen rutschfest macht. Steht nur ein Paar Ketten zur Verfügung, gehört es auf die Hinterachse.
Wichtig zu wissen: Mit Schneeketten ist Tempo 50 die Obergrenze.
Wer fast nie die Stadt verlässt, muss sein Kapital nicht in nur selten benötigtes Metall stecken. Die Autoclubs verleihen diese Hilfsmittel gegen ein kleines Entgelt
Stefan Thiele für
Team vier
Team vier