Wer nicht beabsichtigt für einen Schnorchel eine Niere zu spenden, ein wenig handwerkliches Geschick mitbringt und nicht auf der Einkaufsmeile glänzen möchte, findet hier eine Bauanleitung für einen Schnorchel.In unserem Fall ein Land Rover Discovery, die Anleitung läßst sich auf jeden anderen Geländewagen ableiten.
Fangen wir ganz oben an. Dort ist das erste original LR Teil, der Pilz. Diesen hab ich auf ein ca. 700 mm langes 70er Alurohr gesetzt.


Das Rohr habe ich an dem quer hochlaufendem Holm, dort wo die Windschutzscheibe angrenzt, befestigt. Hierfür bohrt man zwei Löcher in die A-Säule und schneidet ein M8 Gewinde hinein. In die Gewindlöcher werden Stehbolzen mit Loctite eingeklebt und mit einer Mutter gekontert. Zur Sicherheit habe ich noch eine Silikon-Dichtnaht um die Mutter herum gelegt. Auf den Gewindebolzen werden die Schellen geschraubt, die das Alurohr halten. Die Schellenaufnahme kann man frei gestalten. Da das Rohr aber wegen des Pilzes einen gewissen Abstand haben muss, habe ich die Variant mit dem Stehbolzen vorgezogen.
Am unteren Ende des Alurohrs folgt der Gummifaltenbalg, das LR Teil Nummer 2. Ab hier bin ich mit handelsüblichem 70er Abflussrohr weiter gegangen. Mittels zwei 90° Bögen befindet sich das Rohr bereits im Innenkotflügel. Den Ausschnitt im Kotflügel schneidet man am besten mit einem Dremel aus, anschließend die Kanten grundieren und mit Kantenschutz und Dichtmasse versehen. Im Innenkotflügel wird das Abflussrohr bis an die Stelle weitergeführt, an der bereits werksseitig vorne ein großes Loch vom Motorraum zum Innenkotflügel vorhanden ist. Dieses Loch muss man aber noch etwas vergrößern, weil der 90° Bogen dort schräg eingesetzt wird.

Im Innenkotflügel sind noch zwei 45° Bögen notwendig, um von der schrägen wieder in die waagerechte Position zu kommen. Der Spritzschutz muss zerschnitten werden und kann nur noch rechts und links von den Rundungen verwendet werden. Das EGR Ventil ist ausgebaut, die Originalansaugung vom Luftfiltergehäuse demontiert. Die Verbindung vom Luftfiltergehäuse zu dem ersten Abflussbogen habe ich mit einem Aluflexrohr aus dem Baumarkt hergestellt. Dieses bekommt man zwar nur in einem Durchmesser von 80mm aber mit Isolierband und einer Schelle klappt das schon. Am Stutzen des Luftfiltergehäuses muss unten noch eine kleine Kunststoffnase weggeschliffen werden,damit das Aluflexrohr schön dicht anschließen kann.
Selbst die zweite 45 AH-Batterie hat, nachdem ich diese ein wenig zur Seite versetzt habe, noch Ihren Platz gefunden. Hierfür musste allerdings der Servo-Ölbehälter ein Stück rücken (an die originale Halterung nur ein Stück angeschweißt). Der Wagenheber findet nun seinen Platz in einer Seitentasche im Kofferraum.

Viel Spaß beim Nachbau wünscht Ralf.
Anmerkung der Redaktion:
Wir bringen alle Berichte unserer User ohne Zensur der Daten und Technik. Jeder soll bitte für sich selbst entscheiden und beurteilen, ob er Umbauvorschläge und Tipps übernimmt.
Persönlich möchte ich noch ein paar Punkte aus meiner Erfahrung zu diesem Umbau ergänzen. Die A-Säule ist an der Innenseite mit Verstärkungen versehen. Diese sollten beim Bohren „erwischt“ werden, weil dort mehr Material vorhanden ist und der Originalschnorchel auch dort befestigt wird. Vor dem Bohren mit einem TÜV Ingenieur reden: bei der nächsten HU könnte bemängelt werden, das die A-Säule geschwächt wurde. Anstatt Silikon besser Karosseriedichtmasse verwenden, da diese UV- beständiger ist und das Aluminium nicht angreift. Silikon härtet meistens auf Basis von Essigsäure aus und diese greift das Aluminium an.
Phil